von Arno Dahmer 18 Mai, 2023
„Wenn Gott die Geschichte des Universums erzählen könnte, würde das Universum zu einer Fiktion werden.“ Quellennachweis: E. M. Forster, Ansichten des Romans, Frankfurt am Main 1962; S. 64.  „Ansichten des Romans“ („Aspects of the Novel“) ist ein Werk, das in der englischsprachigen „Creative Writing“-Literatur häufig zitiert wird. Es handelt sich dabei um Vorlesungen, die der Romancier E. M. Forster (1879-1970) 1927 in Cambridge hielt.
Liepaja University
von Arno Dahmer 09 Okt., 2022
Am Donnerstag und Freitag fand hier, im Internationalen Schriftsteller- und Übersetzerhaus , eine Veranstaltung mit Studentinnen (ja, es waren tatsächlich nur Frauen) der Universität Liepaja statt, die dort einen Master in „Writing Studies“ machen. Ich habe drei kurze, eher lyrische Texte vorgetragen (und auf Englisch ein paar Worte zum Inhalt gesagt) und mit den Anwesenden über die Frage gesprochen, wie es gelingen könnte, als „Vollzeit-Autor“ zu leben. Dazu hatte ich vor dem Hintergrund eigener, teils durchaus schmerzlicher Erfahrungen einiges zu sagen. Die Studentinnen schien das Thema ebenfalls zu interessieren: Die Diskussion war sehr lebhaft. Und mein lausiges Englisch hat mich dabei kaum behindert … Für mich war dieses Seminar – fast – schon das Finale meines Aufenthalts hier. Mittlerweile habe ich das Gefühl, auf meinen Abreisetag Ende nächster Woche zuzurollen – noch langsam, aber mit zunehmender Geschwindigkeit … Siehe auch den (älteren) Beitrag Lettland/Latvija .
von Arno Dahmer 11 Mai, 2022
Lange Zeit hielt ich Blogs in etwa für das Gegenteil von Literatur: schnell hingeschrieben, kurze Halbwertszeit. Mittlerweile habe ich mir verschiedene Blogs angeschaut, u. a. die von Alban Nikolai Herbst und Rainald Goetz (nicht mehr online verfügbar, aber als Buch mit dem Titel „ Abfall für alle “ erhältlich) sowie den des verstorbenen Wolfgang Herrndorf . Dabei ist mir deutlich geworden, dass ein Blog ja im Grunde eine völlig offene Form ist, in die fast alles hineingeht – sei es nun SMS-artiges oder Hochelaboriertes. Gleichzeitig hat mir die Lektüre Lust gemacht, das Bloggen auf dieser Seite etwas zu intensivieren, mich also nicht (wie bisher) darauf zu beschränken, Neuigkeiten aus meinem Leben als Autor mitzuteilen – sporadisch und mit knappen Worten. Was dabei herauskommen wird – etwa mit welcher Frequenz ich bloggen werde –, kann ich im Moment noch nicht absehen. Auf jeden Fall werde ich einen (für mich) passenden Ton finden müssen. So langsam und sorgfältig wie ich meine sonstigen (literarischen) Texte schreibe, werde ich hier nicht schreiben können. Darin würde ich einen Widerspruch zum Grundgedanken des Bloggens sehen – der mir in einem gewissen Maß an Regelmäßigkeit und Aktualität zu bestehen scheint (einmal angenommen, das stimmt so, ist das „Genre“ des Blogs vielleicht doch weniger regellos als oben behauptet …). – Könnte auch sein, dass ich irgendwann zu dem Schluss komme, dass Bloggen doch keine Ausdrucksform ist, die für mich geeignet wäre.
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