Meinem Eindruck nach erscheinen in großen deutschen Verlagen kaum noch literarische Werke, die nicht (mindestens) einem der folgenden Kriterien entsprechen:
Einmal vorausgesetzt, dieser Eindruck spiegelt etwas Wahres wider, stellt sich mir folgende Frage: Wäre ein Autor wie Peter Handke heute noch „möglich“? Ein Schriftsteller also, der experimentelle, eher schwierig zu lesende Prosa schreibt, zudem ohne deutlichen Bezug zum Tagesgeschehen. – Oder, umständlicher, aber präziser formuliert: Wäre die literarische Karriere eines Peter Handke heute noch denkbar (Suhrkamp-Autor, lebt (vermutlich) gut von seinen Büchern, die in den Feuilletons der großen Tageszeitungen besprochen und (hie und da) sogar in der Schule gelesen werden)?
Wenn man diese Frage verneint, ergibt sich daraus eine weitere, nämlich die nach den Gründen.
Letztlich traue ich mir nicht zu, die Frage nach dem Warum schlüssig zu beantworten. Ich wäre aber gespannt auf Erklärungsansätze eventueller Leser dieses Beitrags.
(Anmerkung: Handke ist nur ein Beispiel. Bitte keine Jugoslawien-Debatte 😉 … Dazu könnte ich auch nichts beitragen, da ich seine Jugoslawien-Texte nicht kenne.)
Interessant in diesem Zusammenhang eine Prognose von Siegfried Unseld aus dem Jahr 1999, heute bei Youtube gefunden ... siehe unten (29:50 bis 30:20) ...